Emigration ins Leben


Eric Sanders Buch ist ein mit Ironie und Humor reich gewürzter, sehr persönlicher Bericht über die Metamorphosen seines Lebens – vom jüdischen Greißlersohn zum Flüchtling, vom Kuhhirten zum „agent“, vom Besatzungssoldaten zum engagierten Lehrer in London – eben über eine geglückte Emigration.

Der Herausgeber reflektiert im Vorwort über seine intensive Zusammenarbeit mit Eric Sanders und skizziert in einem Nachwort den antinazistischen Kampf von österreichischen und deutschen Flüchtlingen sowie Wehrmachtsdeserteuren in den Reihen des britischen Kriegsgeheimdienstes SOE.
Sommer im Wien von 1937: In Hietzing gewinnt die Hakoah ein Boxturnier, Erich und seine Freunde schlagen antisemitische Radaubrüder in die Flucht. Seine selbst komponierten Schlager sollen im Theater aufgeführt werden. Das Leben beginnt in die richtigen Bahnen zu laufen. Doch dann fährt der Zweifingerbart mit steifem Arm und viel Applaus in Wien ein und der 18-Jährige muss nach England flüchten. Aus Erich Schwarz wird Eric Sanders, aus dem schüchternen Buben „His Majesty’s agent“, der mit Exil-Sozialisten im britischen Geheimdienst „SOE“ versucht, Widerstand in Österreich zu organisieren. Nach 1945 kämpft Eric Sanders als Lehrer für die Gesamtschule, nicht zuletzt weil sie Kindern aus Immigranten- und Arbeiterfamilien eine Chance gibt. 
 
Eric Sanders, geb. 1919 in Wien, lebt mit seiner Frau in London. Pioneer in der britischen Armee, „agent“ bei SOE, „re-education“ deutscher Kriegsgefangener, 1946/47 mit der British Army Legal Unit in Wien. Leitende Stellen an Londoner Schulen; seit seiner Pensionierung Schriftsteller, Übersetzer und Drehbuchautor.