Schnappschüsse der Befreiung


Sie kämpften mit der Kamera: Fotografen der US Army schufen im Zweiten Weltkrieg Bilder der Befreiung, um in den USA und Europa die Moral für den Krieg gegen den Nationalsozialismus zu stärken und die Besatzung zu legitimieren. Die jungen amerikanischen Soldaten befreiten aber nicht nur Menschen. Sie befreiten auch Dinge, mit Vorliebe Kameras. Versessen auf das Fotografieren, knipsten sie drauflos, in Kampfpausen und nach dem Sieg in Europa - ihre Buddies, die Landschaft, Städte und Dörfer, Relikte des Nationalsozialismus, Spott, Sport und Spiel.



In den ersten Maitagen 1945 schlugen US-Truppen in Nord- und Südtirol die Reste der Wehrmacht und vereinigten sich am Brennerpass.
Zuvor hatten die Infanteristen Konzentrationslager in Bayern entdeckt und die wenigen überlebenden jüdischen Häftlinge befreit. Die jungen GIs blieben bis Anfang Juli als Besatzungssoldaten in Tirol, unterdrückten die Nazis, halfen den ZwangsarbeiterInnen, kümmerten sich wenig um die Einheimischen, genossen die Landschaft, feierten, spielten Baseball und lernten Schifahren.
Die Fotos lassen auch Rückschlüsse zu auf die tiefgreifende Veränderung der amerikanischen Gesellschaft durch den Krieg gegen NS-Deutschland und seine Verbündeten.

»Was verteidigen wir, wenn wir kämpfen?
Wer sind die Kämpfer für die Freiheit?
Das müssen unsere Bilder zeigen.«
Walter Rosenblum

»Gestern, als es aufhörte zu regnen, sahen wir eine neue Szene. Die Sonne schien zwischen den Wolken durch und beleuchtete Flecken auf der Erde. Als sich die Wolken lichteten, lag auf den Bergen frischer Schnee und reflektierte das Sonnenlicht.«
Dave Baumgartner

Buchpräsentation, 12. August, 19 Uhr
Stadtbühne Hall
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