Das Buch der Namen


Obwohl es unmöglich ist, alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Kärnten zu erfassen, soll der Versuch unternommen werden, die Namen und Daten aller Naziopfer zugänglich zu machen. 
Die Opfer wurden in Gruppen (SlowenInnen – Juden und Jüdinnen – Zeugen Jehovas – Roma und Sinti – Katholische Kirche – Sozialisten – Euthanasieopfer – ZwangsarbeiterInnen u. a.) zusammengefasst; Überschneidungen werden deutlich gemacht. Da vom Land Kärnten noch nie ein derartiger Versuch unternommen wurde, versuchen die Herausgeber und Bearbeiter diese Lücke mit einem Provisorium zu füllen. Wo es möglich war, wurde auch eine Kurzbiographie des Opfers erstellt; diese Biografien werden im zweiten Teil des Buches in alphabetischer Reihenfolge publiziert. Es versteht sich von selbst, dass es sich hierbei um eine „provisorische Liste“ handelt, die ergänzt werden kann, vermutlich aber niemals vollständig sein können wird.

Ein Novum ist der Versuch, auch die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in den 1941 an Kärnten angegliederten Gebiete in Oberkrain und im Mießtal, sowie die Opfer aus der 1943 dem Kärntner Gauleiter Rainer unterstellten oberitalienischen und slowenischen Gebiete („Operationszone Adriatisches Küstenland“) miteinzubeziehen. Nicht unerwähnt sollen auch die zahlreichen getöteten Ausländer und Zwangsarbeiter bleiben, wie etwa über 6000 russische Kriegsgefangene, die in einem Lager bei Spittal zu Tode kamen und die die zahlenmäßig größte Opfergruppe bilden sowie die Toten im KZ Loibl.